10. JUNI 2009
Mittwoch, den 10. Juni 2009
Ein neuer Tag. Die Lage ist stabil. Am Vormittag hat Heidi, die immer noch völlig erschöpft ist, größten Teils geschlafen. Aber es geht langsam aber sicher vorwärts und Heidi ist immer länger wach und braucht immer weniger Morphium, jedenfalls, so lange sie sich nicht bewegt. Das tut sehr weh und ist sehr mühevoll.
Die MRT von gestern hat die Frage nach der halbseitigen Lähmung beantwortet. Bei der Operation kam es zu Sauerstoffmangel in einem Teil des Gehirns, vermutlich durch ein eingeklemmtes oder krampfendes Blutgefäß verursacht. Sauerstoffmangel im Gehirn hat, wie wir alle wissen, immer ernsthafte Folgen. Dies war Heidis vierte Hirn-OP und ja, freilich haben wir uns gefragt, wie oft das denn noch gut gehen würde. Die Neurologin Dr. Tove meint, dass die Lähmung verschwinden würde. Sie sprach von Wochen und Geduld. Selbstverständlich gibt es keine Garantie.
Schon heute wurde Heidis Rehabilitierung eingeleitet. Zwei nette Physiotherapeuten kriegten Heidi dazu, sich auf die Bettkante zu setzten. Eine aufreibende Aktion, die zwar zwei extra Morphiumdrücker bedurfte, aber es ging. Dann blieb Heidi noch eine ganze Weile wach und schaute sich hintereinander zwei Filme an. In ihrem Mund verschwinden nun auch so nach und nach einige Kleinigkeiten - Gummibärchen, ein paar Chips, ein paar Schluck Wasser. Es geht vorwärts. Und einmal sahen wir tatsachlich einen klitzekleinen Ansatz zu einem klitzekleinen Lächeln. Es wird schon kommen.
Ihr Lieben,
ich denke an Euch und meine Daumen sind fest gedrückt.
Viel Kraft und Stärke schicke ich Euch aus Thueringen!
Tani