2. JULI 2009

Donnerstag, den 2. Juli 2009

Danke an alle, die sich nach unserem Hilferuf sofort an die Arbeit gemacht haben! SUPER! Jeder Tipp ist wichtig.

In den letzten zwei Wochen hat Heidi große Fortschritte gemacht. Das Rollstuhlleben lässt sich zwar aushalten, aber die ständige Abhängigkeit ist nun mal nicht Heidis Ding. Mehrmals täglich spricht sie davon, was sie alles machen wird, wenn sie erst wieder gehen kann. Sie hat ihr Ziel deutlich definiert.
Darum versucht sie nun auch immer öfter, ganz allein zu stehen oder zu gehen. Sie nutzt die Gelegenheit, wenn wir gerade mal nicht in der Nähe sind und manchmal bleibt einem dann fast das Herz stehen, wenn wir sie bei ihren Übungen „ertappen". Aber die harte Arbeit trägt Früchte: Heidi macht schon ein paar Schritte ganz frei. Nun wollen wir auch den linken Arm wieder auf Vordermann kriegen. Der ist nämlich noch immer ziemlich schwach. An Heidis Willen liegt es nicht, sie probiert wirklich, den Arm und die Hand mit einzubeziehen. Die herrliche Frohnatur, die sie nun mal ist, macht das Ganze oft auch richtig lustig. Gestern beispielsweise wollte sie ihr Eis festhalten. Bei diesem Versuch schwenkte ihre linke Hand unkontrolliert über dem Becher hin und her und als der Daumen beim Greifen mitten im Schokoeis landete, lachte sie sich total kaputt darüber. Ihre ständige Heiterkeit ist einfach einzigartig. Und für mich ein wahrer Rettungsring.

Diese Woche verbringen wir in einem Kurort an der schwedischen Westküste, genauer gesagt in Varberg. Ganz kurzfristig wurde uns von der schwedischen Kinderkrebsstiftung ein Appartement in einer Villa angeboten, wo betroffene Familien kostenlos Urlaub machen können. Mit dem Rad haben wir ein paar Minuten bis zum Strand und außerdem können wir die Poolanlage des Kurhotells ausnutzen. Wir machen nicht viel, die Tage verstreichen mit Radtouren, Baden, Ausruhen. Heidi bestimmt den Tagesablauf. Das gefällt ihr gut. „Ich bin froh und munter, obwohl ich in dieser Situation bin", meinte sie gestern Abend. Toll gesagt von einem Kind, das gerade sieben geworden ist.

Am Sonntag Abend überraschten wir Heidi mit Karten zu einer ABBA-Show. Die Mädchen und Jungen der Musikhochschule Malmö waren richtig gut und besonders bei dem Lied "Take a chance on me" leuchtete Heidis Gesicht heller als der Polarstern. Ihr hättet sie sehen sollen, wie sie mit ihren ein und ein Viertel Händen klatschte. Sie lebt und erlebt so intensiv. Fast scheint es so, als wäre sie für jeden Atemzug dankbar. Sie ist so empfänglich für alle Eindrücke, denen sie begegnet. Jeder Krümel Wissen wird eifrig aufgesammelt und gespeichert. Manchmal könnte man meinen, dass ihr Körper und ihre Seele jede Minute lebt, als wäre es die letzte.

Nächste Woche sind wir dann zwecks Krankengymnastik erst mal wieder ein bisschen zu Hause. Dann drehen wir vielleicht noch eine Runde mit dem Wohnwagen. Mal sehen. Eine Stunde nach der anderen.



Heidi malt Mama. Und badet...




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