25. OKTOBER 2007

Donnerstag, den 25. Oktober 2007
Als wir vor zwei Wochen vom Neurologen kamen, war ich fest entschlossen, sofort etwas zu schreiben. Wir waren so froh! Aber als wir nach Hause kamen, mussten wir ja erst ein bisschen Geburtstag feiern, am Tag danach habe ich viel gearbeitet und dann haben wir begonnen, unsere Waschküche zu renovieren... Ja, so vergingen die Tage und ich kam nicht zum Schreiben.
Na ja, zurück zum Neurologen. Heidi war froh und munter, guter Laune und voller Lebenskraft. Ausserdem mehr als erleichtert, dass sie heute tatsächlich keine Nadel in ihr Port kriegte. Willig und zu allem bereit, führte sie allerlei kleinen Übungen und Tests ziehmlich problemlos aus. Heidis Körpersprache allerdings drückte deutlich ihre Verwunderung aus, wozu das denn alles gut sei. Das war schon ein bisschen lustig. Mit erwartungsvollen Augen schaute sie den Doktor an, wenn er ihr erklärte, was sie als nächstes tun sollte. Sie war so wunderbar.

Doktor Johan kam zu dem Schluss, dass unser kleines Mädchen in einem phantastischen Zustand ist. Es klang fast, als hätte sie alle guten Erwartungen übertroffen. Der Arzt war froh, richtig echt froh. Das war ein herrliches Gefühl. Er sagte auch, dass wir wirklich sehr zufrieden sein dürften. Alles ist relativ, könnte man da meinen. Ja, natürlich. Aber die Perspektive dieses Arztes ist eben mit keiner anderen vergleichbar. Was der alles auf seiner Arbeit sieht, davon will man im Normalfall ganz einfach nicht mal etwas hören.
Unser Gespräch drehte sich auch um das heikle Thema Rückfall. Wir hatten die Frage danach, wie hoch das Risiko denn sei, auf der Zunge, schluckten sie aber doch herunter. 20 oder 70, das sind ja letztendlich bloss Zahlen, um die sich die Angst sowieso nicht kümmert. Was zählt, ist dass jeder Tag ohne Rückfall ein Tag in die richtige Richtung ist, nämlich ein Stück weiter weg vom Risiko. Ein Tag nach dem anderen. Schön ruhig und keine Panik. Das gelingt uns meistens ziehmlich gut. Besonders, da die nächste MRT noch 50 Tage vor uns in der Zukunft liegt.
Ausser der Zufriedenheit des Arztes durften wir auch eine Neuigkeit, die eventuelles Fieber betrifft, mit nach Hause nehmen. Heidis Immunsystem wird nun als so stabil betrachtet, dass das Risiko einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung bei weitem nicht mehr so hoch ist, wie es während der ein und einhalb Jahre Chemos war. Rein praktisch bedeutet das, dass wir nicht mehr sofort zur Kinderkrebsstation brauchen, wenn Heidi Fieber bekommt. Das ist eine grosse Erleichterung und ein weiterer Schritt in Richtung normales Dasein. Schön!

Vor ein paar Tagen waren wir mit Heidi bei einer Kontrolle für Fünfjährige. Alles ging prima. Wir beschlossen jedoch, dass Heidi zu einem Logopäden gehen soll, um ihre Aussprache zu verbessern. Das ist natürlich gut, aber ich werde die charmante Weise vermissen, auf die sie das "r" ausspricht und aus einer Ratte eine Latte wird.

Anbei ein paar Bilder vom 11.10.07, die deutlich zeigen, dass "lecker" endlich wieder "lecker" ist. So ein Sahnejogurt mit Schokoflocken ist schon was Feines, findet Heidi. Und wo einer Platz kriegt, passt meistens noch einer 'rein...





Kommentarer
Postat av: Thomas

Die blauen Fingernägel... :)

2007-11-05 @ 21:55:13

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